Anlässlich des Markustag machten sich am 28.04.2023 Feldgeschworene, Mitarbeiter der Gemeinde und Gemeinderäte auf den Weg entlang der Gemeindegrenzen (dieses Jahr über einen Zwischenstopp mit Besichtigung der Kläranlage, des Baggersees, entlang des Anglersees und über das Neubaugebiet am Schützenhaus II) um mehr über deren Verlauf und Geschichte zu erfahren. Im Austausch miteinander konnten viele Themen besprochen und diskutiert werden.

Das Ehrenamt des Feldgeschworenen ist im 13. Jahrhundert in Franken entstanden, wo durch die klein-strukturierten Grundstücksparzellen besonders viele Grenzverläufe zu dokumentieren waren. Die Territorialherren erkannten, dass Ansprechpartner vor Ort nötig waren, die sich mit den lokalen gemeindlichen Gegebenheiten auskannten und die die Grenzbeaufsichtigung gewährleisteten. Weil ursprünglich eine Gruppe von meist sieben Personen zur Regelung und Bestimmung von Grundstücksgrenzen eingerichtet wurde, bürgerte sich der Begriff Siebener ein. Heute wird eine Mindestzahl von vier Personen gefordert.

Das Feldgeschworenenwesen entstand aus den damaligen Feld- und Untergangsgerichten, die wiederum aus den Dorfgerichten hervorgegangen waren.

Zur Sicherung der Grenzsteine existierte das Siebenergeheimnis, über die die Siebener Stillschweigen zu halten hatten, und die nur mündlich weitergegeben wurden. Dieses bestand aus individuell platzierten besonders geformten, manchmal beschrifteten Zeichen aus gebranntem Ton, Glas, Porzellan oder Metall. Ihr Wissen um die Grundstücksverhältnisse und die Richterfunktion bei Bodenstreitigkeiten machten die Siebener zu „Leute[n], die im Dorf am meisten angesehen, aber auch gefürchtet waren“.

Mehr Infos zu dem Thema: https://de.wikipedia.org/wiki/Feldgeschworene